Schnelldrehende Konsumgüter – die Weltreise einer Frucht in unseren Alltag

Man kommt gestresst von der Arbeit nach Hause, hat vorher noch die Kinder abgeholt und nun ist es Zeit für das Abendessen. Ein Blick in den Kühlschrank: soweit ist noch alles vom großen Wochenendeinkauf da, nur an Obst fehlt es für den nächsten Tag. Also schnell nochmal Jacke an und zum Konsum um die Ecke, dort wird nicht lange gefackelt und ein paar Bananen gekauft, gut für die Kinder morgen in der Schule.

banana

So in etwa könnte ein ganz normaler Alltag aussehen und wie es solche fast automatisierten Abläufe des Alltags an sich haben, denkt man nicht viel darüber nach. Darum soll hier einmal das Wunder der heutigen, globalisierten Logistik aufgezeigt werden.

Am besten man stellt sich eine entlegene Bananenplantage vor, wo die krummen Dinger noch grün und in Stauden hängen. Diese werden bereits von kolumbianischen Arbeitern mit Macheten geerntet und per Kleinflugzeug oder riesigen Flößen zum vorgekühlten Frachtschiff gebracht. Dann geht es über den Atlantik und bei Ankunft in Rotterdam werden die Bananen in Reifungshäuser gesteckt, bis sie schließlich von LKWs für den Einzelhandel abgeholt werden.

Die Mitarbeiter des Ladens legen dann die grün-gelblichen Bananen in die Theke und wir brauchen nur zuzugreifen.

Was erzählen uns die Geschichten von globalem Transport und unserem Alltag über die sogenannten schnelldrehenden Konsumgüter?

Erstens dienen sie unserem Alltag und zweitens denken wir nicht viel über ihren Kauf nach. Drittens handelt es sich um Kleinstpreisartikel und viertens haben sie eine hohe Umsatzrate, da sie schnell konsumiert werden und somit die Nachfrage groß bleibt. Hieraus ergibt sich der fünfte Punkt: die Herausforderung für die Produktions- und Transportkette, denn es muss viel und sehr billig produziert und transportiert werden.

Genau im letzten Punkt hat sich in den letzten 20 Jahren viel geändert: Produktionsstätten wurden in Billiglohnländer verlegt, internationale Handelsabkommen sorgen für geringe Zölle und Extrakosten und staatliche Subventionen sorgen für niedrige Endpreise auch für lokale Produkte.

Somit hat sich die Bandbreite an schnelldrehenden Konsumgütern vor allem in Europa erheblich erweitert und zugleich die Liste der Luxusgüter reduziert.